Das fliegende Pferd – 1948
Chagall – meist denkt an farbenfrohe, poetische Bilder, deren Motive gern in die Ecke der Surrealisten gedrängt werden. Aber Chagall war deutlich mehr als der fantasievolle Poet unter den Avantgardemalern, vielmehr sind seine Werke stark in der Lebensrealität verankert. Das wird deutlich in seinen Bildern der 30er und 40er Jahre. Als Jude sah er sich mehr und mehr der wachsenden Bedrohung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt; Flucht und Vertreibung schlagen sich als thematische Schwerpunkte in seinen Bildern dieser Periode nieder – seine sonst so farbenfrohe Palette wird dunkler und düster. Die Ausstellung erzählt in rund 60 Bildern, Papierarbeiten und Kostümen vom Leben und Werk des Künstlers und von der Suche nach einer Bildsprache, die die zentralen Themen um die Judenverfolgung zum Ausdruck bringt. In der differenzierten Präsentation zeigt die Schirn Kunsthalle einen neuen und äußerst aktuellen Blickwinkel auf das Werk eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts.