Der Eiserne Steg Frankfurt
„Belastet – oder begnadet – mit einer furchtbaren vitalen Sinnlichkeit, muss ich die Weisheit mit den Augen suchen.“ Max Beckmann schaute genau hin und reagierte in seiner Kunst auf die Gesellschaft seiner Zeit: kraftvoll, oft schonungslos fing er das menschliche Leben mit all seinen Verstrickungen, seiner Brutalität und seines oft schweren Alltags ein. Er schuf Portraits, die längst nicht immer schmeichelhaft waren, aber wie viele seiner Werke schaffen sie eine eigenwillige Balance zwischen bürgerlicher Eleganz und einer mit den Zeitläufen sichtbar gewordenen Fragilität. Immer wieder sind seine Werke mit einer rätselhaften Symbolik durchzogen. Beckmann war viele Jahre eng mit der Stadt Frankfurt und dem Städel Museum verbunden und unterrichtete ab 1925 als Hochschullehrer an der Städelschule. Von 1915 bis 1933 schuf er in der Mainmetropole einen Großteil seiner bedeutendsten Werke und entwickelte seinen charakteristischen Stil, bis er 1933 fristlos aus der Städelschule entlassen wurde. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 galt er fortan als „Entarteter Künstler“ und durfte nicht mehr in Deutschland ausstellen.
Nun widmet die Stadt Frankfurt einem ihrer berühmtesten Bewohner die Ausstellung „Städels Beckmann Beckmanns Städel. Die Jahre in Frankfurt“ – sie wurde bis zum 29.8.2021 verlängert.
Pandemiebedingt bleibt das Städel Museum bis voraussichtlich 9.5.2021 geschlossen. Das Museum folgt damit den behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die Ausstellung kann aber als „Online tour“ gebucht werden.